FDM 3D-Druck: Kosteneffiziente Fertigung für Prototypen & Funktionsmodelle

FDM 3D-Druck (Fused Deposition Modeling) hat sich als eine der zugänglichsten und kosteneffizientesten Fertigungsmethoden für Prototypen, Funktionsmodelle und Kleinserien etabliert. Diese additive Fertigungstechnologie ermöglicht es Unternehmen, Entwicklern und Privatpersonen, komplexe dreidimensionale Objekte schnell und präzise herzustellen – ohne teure Werkzeuge oder lange Vorlaufzeiten. In diesem umfassenden Ratgeber erfahren Sie alles Wissenswerte über FDM 3D-Druck: von den technischen Grundlagen über Materialien und Anwendungsbereiche bis hin zu Kosten und Qualitätskriterien für professionelle Fertigungsdienstleistungen.

Was ist FDM 3D-Druck? Grundlagen der Technologie

FDM 3D-Druck, auch bekannt als Fused Filament Fabrication (FFF), ist ein additives Fertigungsverfahren, bei dem thermoplastische Kunststoffe schichtweise aufgetragen werden, um dreidimensionale Objekte zu erstellen. Die Technologie wurde bereits in den späten 1980er Jahren entwickelt und hat sich seitdem zur am weitesten verbreiteten 3D-Druckmethode entwickelt.

Funktionsweise: Ein kontinuierlicher Kunststoff-Filament wird durch eine beheizte Düse geführt, geschmolzen und präzise auf einer Bauplattform abgelegt. Nach dem Abkühlen verfestigt sich das Material und verbindet sich mit der darunter liegenden Schicht. Dieser Prozess wiederholt sich, bis das komplette Objekt fertiggestellt ist.

Technische Spezifikationen moderner FDM-Drucker

Schichthöhe: 0,05 mm bis 0,4 mm (typisch 0,1-0,2 mm)
Druckgeschwindigkeit: 30-150 mm/s (abhängig von Material und Qualität)
Düsentemperatur: 180-280°C (materialabhängig)
Bauplattform-Temperatur: 50-110°C
Typisches Bauvolumen: 200x200x200 mm bis 400x400x400 mm (Industrial)
Positioniergenauigkeit: ±0,1 mm (XY-Achse), ±0,05 mm (Z-Achse)

FDM-Materialien: Vielfältige Thermoplaste für jeden Einsatzzweck

Die Materialauswahl beim FDM 3D-Druck ist beeindruckend vielfältig und entwickelt sich kontinuierlich weiter. Im Jahr 2024 stehen über 50 verschiedene Filamenttypen für unterschiedlichste Anwendungen zur Verfügung.

Die wichtigsten FDM-Filamente im Überblick

Material Eigenschaften Drucktemperatur Anwendungen Kosten/kg
PLA Einfach zu drucken, biologisch abbaubar, geringe Festigkeit 190-220°C Prototypen, Anschauungsmodelle, Dekoration 20-30 €
PETG Gute Festigkeit, chemikalienbeständig, lebensmittelecht 220-250°C Funktionsprototypen, Verpackungen, Behälter 25-35 €
ABS Sehr robust, hitzebeständig, nachbearbeitbar 230-260°C Gehäuse, mechanische Teile, Werkzeuge 25-40 €
ASA UV-beständig, wetterbeständig, sehr stabil 240-260°C Außenanwendungen, Automobilteile 35-50 €
Nylon (PA) Extrem verschleißfest, flexibel, hohe Festigkeit 240-270°C Funktionsteile, Zahnräder, Lager 45-70 €
TPU Flexibel, elastisch, abriebfest 210-230°C Dichtungen, Schutzhüllen, flexible Teile 40-60 €
PC (Polycarbonat) Sehr hitzebeständig, transparent, extrem fest 260-310°C Sicherheitskomponenten, hitzebeständige Teile 60-90 €
PLA-CF/PA-CF Carbonfaser-verstärkt, sehr steif, leicht 220-280°C Strukturteile, Drohnenkomponenten 50-80 €

Spezialfilamente für Nischenanwendungen

Neben den Standard-Materialien gibt es zahlreiche Spezialfilamente:

Metallgefüllte Filamente

Bronze, Kupfer, Edelstahl oder Aluminium-gefüllte Filamente erzeugen metallische Oberflächen und können poliert werden. Ideal für Schmuck, Kunstobjekte und Dekorationselemente.

Holzfilamente

PLA mit Holzfaser-Beimischung für eine authentische Holzoptik und -haptik. Perfekt für Architekturmodelle, Dekorationen und Designobjekte.

ESD-sichere Filamente

Elektrisch leitfähige Materialien zum Schutz empfindlicher elektronischer Bauteile. Unverzichtbar in der Elektronikfertigung und für Halterungen von Elektronikkomponenten.

Wasserlösliche Stützmaterialien

PVA oder BVOH als Stützmaterial ermöglichen komplexe Geometrien mit Überhängen, die später einfach ausgewaschen werden können.

Vorteile von FDM 3D-Druck für Prototypen und Funktionsmodelle

💰

Kosteneffizienz

FDM ist die kostengünstigste 3D-Drucktechnologie. Materialkosten liegen bei 20-90 €/kg, und die Anschaffungskosten für Drucker sind vergleichsweise niedrig. Keine Werkzeugkosten oder Einrichtgebühren.

Schnelle Fertigung

Von der CAD-Datei zum fertigen Prototyp in wenigen Stunden. Kleinere Teile können in 1-4 Stunden gedruckt werden, größere Bauteile innerhalb von 24-48 Stunden.

🔧

Designfreiheit

Komplexe Geometrien, Hohlräume, Hinterschnitte und organische Formen lassen sich ohne zusätzliche Kosten realisieren. Änderungen sind jederzeit in der digitalen Datei möglich.

🎯

Funktionsfähige Prototypen

Mit technischen Filamenten lassen sich mechanisch belastbare Funktionsprototypen herstellen, die realen Einsatzbedingungen standhalten und getestet werden können.

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Nachhaltigkeit

Nur benötigtes Material wird verwendet (minimaler Abfall), viele Filamente sind recycelbar, PLA ist biologisch abbaubar. Energie-effizient im Vergleich zu spanenden Verfahren.

📊

Skalierbarkeit

Vom Einzelstück bis zur Kleinserienproduktion (50-1000 Teile) wirtschaftlich umsetzbar. Keine Mindestmengen oder Staffelpreise notwendig.

Der FDM-Druckprozess: Von der Idee zum fertigen Bauteil

1

3D-Modellierung und CAD-Design

Erstellung oder Optimierung des 3D-Modells in CAD-Software (z.B. Fusion 360, SolidWorks, Blender). Beachtung druckspezifischer Designrichtlinien wie Wandstärken (min. 1,5 mm), Stützstrukturen und Orientierung.

2

Slicing und Druckvorbereitung

Import der STL-Datei in Slicer-Software (z.B. Cura, PrusaSlicer, Simplify3D). Festlegung von Druckparametern: Schichthöhe, Infill-Dichte (10-100%), Druckgeschwindigkeit, Stützstrukturen, Adhäsionstyp (Brim, Raft, Skirt).

3

Druckvorbereitung am Gerät

Nivellierung der Bauplattform, Auswahl und Laden des richtigen Filaments, Reinigung der Düse, Vorheizen von Düse und Bauplattform auf Materialtemperatur.

4

Druckvorgang

Schichtweiser Aufbau des Objekts. Überwachung der ersten Schichten auf korrekte Haftung. Je nach Bauteilgröße dauert der Druck zwischen 1-48 Stunden. Moderne Drucker ermöglichen Remote-Monitoring.

5

Nachbearbeitung

Entfernen von Stützstrukturen, Reinigung, optionale Oberflächenveredelung durch Schleifen, Grundieren, Lackieren oder chemisches Glätten (z.B. Aceton-Dämpfe bei ABS).

6

Qualitätskontrolle

Maßhaltigkeitsprüfung, Sichtprüfung auf Defekte, Funktionstest bei mechanischen Teilen, Dokumentation und ggf. iterative Optimierung.

Anwendungsbereiche: Wo FDM 3D-Druck seine Stärken ausspielt

Produktentwicklung

Rapid Prototyping: Schnelle Iteration von Designvarianten, Funktionstests, Ergonomie-Studien und Marktforschung. Zeitersparnis von bis zu 70% gegenüber traditionellen Prototyping-Methoden.

Maschinenbau & Industrie

Betriebsmittel: Vorrichtungen, Montage-Hilfen, Werkzeuge, Messlehren und Greifsysteme. Individuelle Anpassung an spezifische Produktionslinien ohne hohe Werkzeugkosten.

Medizintechnik

Patientenspezifische Modelle: Anatomische Modelle für OP-Planung, Orthesen, Prothesen-Prototypen, Zahnschienen und Ausbildungsmodelle. Biokompatible Materialien verfügbar.

Architektur

Visualisierung: Architekturmodelle, Städtebau-Modelle, Topografie-Darstellungen und Präsentationsmodelle. Skalierbare Detailtiefe je nach Anforderung.

Automotive

Fahrzeugentwicklung: Innenraum-Prototypen, aerodynamische Testmodelle, Halterungen, Custom-Teile und Aftermarket-Komponenten. Hitzebeständige Materialien für Motorraum-Anwendungen.

Bildung & Forschung

Lehrmittel: Molekülmodelle, mathematische Visualisierungen, historische Artefakte-Replikate, Versuchsaufbauten und Demonstratoren für komplexe Konzepte.

Konsumgüter

Kleinserien: Designobjekte, individualisierte Produkte, Ersatzteile für nicht mehr erhältliche Komponenten, Schmuck und Modeaccessoires.

Elektronik

Gehäuse & Halterungen: Custom-Gehäuse für Elektronikprojekte, Sensorhalterungen, Kabelmanagement-Lösungen und Bedien-Panels mit ESD-sicheren Materialien.

Kostenstruktur: Was kostet FDM 3D-Druck?

Die Kosten für FDM 3D-Druck setzen sich aus mehreren Faktoren zusammen und sind deutlich transparenter als bei traditionellen Fertigungsmethoden.

Hauptkostenfaktoren

1. Materialkosten

Berechnung: Gewicht des Bauteils × Materialpreis pro kg × Materialzuschlag (15-25%)
Beispiel: 100g PETG-Teil = 0,1 kg × 30 €/kg × 1,2 = 3,60 €

2. Maschinenzeit

Berechnung: Druckdauer in Stunden × Maschinenstundensatz
Maschinenstundensatz: 5-15 € (Hobby) | 15-35 € (Professional) | 35-70 € (Industrial)
Beispiel: 4 Stunden Druckzeit × 20 €/h = 80 €

3. Arbeitszeit

Setup, Überwachung, Entnahme und Nachbearbeitung
Pauschal: 15-45 € pro Auftrag (abhängig von Komplexität)

4. Nachbearbeitung

Stützentfernung (Standard): 10-25 €
Schleifen und Grundieren: 25-60 €
Lackierung: 40-120 €
Chemisches Glätten: 30-80 €

Beispielkalkulationen für typische Bauteile

Kleiner Prototyp (50×50×30 mm, 25g)

Material (PLA): 0,75 €
Maschinenzeit (2h): 40 €
Arbeitszeit: 15 €
Gesamt: 55,75 €

Funktionsprototyp (150×100×80 mm, 180g)

Material (Nylon): 10,80 €
Maschinenzeit (14h): 280 €
Arbeitszeit: 30 €
Nachbearbeitung: 35 €
Gesamt: 355,80 €

Einsparpotenziale durch Optimierung

Infill-Reduktion

Reduzierung der Fülldichte von 100% auf 20-30% spart bis zu 60% Material und 50% Druckzeit bei nur geringem Festigkeitsverlust für nicht-mechanisch belastete Teile.

Optimale Orientierung

Geschickte Ausrichtung auf der Bauplattform minimiert Stützmaterial und verbessert die mechanischen Eigenschaften durch günstige Schichtung.

Serienproduktion

Bei Auflagen ab 5 Stück: Stapeldruck mehrerer Teile reduziert Setup-Zeit pro Einheit. Ab 20 Stück: Stückkosten sinken um 25-40%.

Materialwahl

PLA statt technischer Filamente kann bei geeigneter Anwendung 40-60% Materialkosten sparen ohne funktionale Einbußen bei Visualisierungsmodellen.

Qualitätskriterien für professionellen FDM 3D-Druck

Worauf Sie bei einem FDM-Dienstleister achten sollten

  • Maschinenpark: Professionelle Drucker mit geschlossenem Bauraum, Temperaturkontrolle und automatischer Kalibrierung. Markenhersteller wie Ultimaker, Prusa, Raise3D oder Stratasys.
  • Materialvielfalt: Breites Spektrum an verfügbaren Filamenten inklusive technischer Materialien und Spezialfilamente. Lagerung in klimatisierten, trockenen Räumen.
  • Qualitätssicherung: Dokumentierte Druckparameter, Erstmusterprüfung, Maßhaltigkeitsprüfung mit Messmitteln, Prozessdokumentation nach ISO 9001.
  • Erfahrung und Expertise: Beratung zu Design-for-Additive-Manufacturing, Materialauswahl, Kostenoptimierung und Funktionsintegration.
  • Nachbearbeitungs-Kapazitäten: Eigene Werkstatt für mechanische Nachbearbeitung, Oberflächenveredelung, Lackierung und Montage.
  • Lieferzeiten: Express-Service für eilige Projekte (24-48h), realistische Terminzusagen, Tracking-Möglichkeiten.
  • Datenschutz: NDA-Vereinbarungen, sichere Datenübertragung, Löschung nach Projektabschluss.
  • Support: Technische Beratung vor Auftragserteilung, Rückfragen bei unklaren Details, Lösungsvorschläge bei fertigungstechnischen Herausforderungen.

Grenzen und Herausforderungen des FDM-Verfahrens

Trotz aller Vorteile hat FDM 3D-Druck auch Limitationen, die bei der Methodenwahl berücksichtigt werden müssen:

Technische Einschränkungen

Oberflächenqualität

Sichtbare Schichtlinien sind charakteristisch für FDM. Für glatte Oberflächen ist Nachbearbeitung erforderlich. Andere Verfahren wie SLA oder SLS liefern feinere Oberflächen direkt aus dem Drucker.

Anisotropie

Bauteile sind in Z-Richtung (Schichtrichtung) schwächer als in XY-Richtung. Spaltfestigkeit zwischen den Schichten liegt bei 60-80% der Materialfestigkeit. Belastungsgerechte Orientierung ist entscheidend.

Überhänge

Winkel über 45° erfordern Stützmaterial. Sehr filigrane Überhänge können problematisch sein. Design-Anpassungen oder alternative Druckorientierung notwendig.

Maßhaltigkeit

Toleranzen von ±0,2-0,5 mm sind realistisch. Schrumpfung beim Abkühlen muss einkalkuliert werden (1-5% je nach Material). Für hochpräzise Passungen ist Nachbearbeitung erforderlich.

Wann andere 3D-Druck-Verfahren vorzuziehen sind

SLA/DLP (Stereolithografie)

Vorzuziehen bei: Höchste Oberflächenqualität, feinste Details unter 0,5 mm, transparente Bauteile, Schmuck, Zahnmedizin. Nachteil: Höhere Material- und Nachbearbeitungskosten, spröde Bauteile.

SLS (Selektives Lasersintern)

Vorzuziehen bei: Funktionsbauteile ohne Stützmaterial, komplexe Geometrien mit Hinterschnitten, höchste mechanische Belastbarkeit, Kleinserien bis 1000 Stück. Nachteil: Deutlich höhere Kosten, poröse Oberfläche.

MJF (Multi Jet Fusion)

Vorzuziehen bei: Seriennahe Qualität, isotrope Eigenschaften, schnelle Produktion größerer Stückzahlen. Nachteil: Höhere Kosten, limitierte Materialauswahl.

Zukunftstrends im FDM 3D-Druck (2024-2025)

Die FDM-Technologie entwickelt sich rasant weiter. Aktuelle Trends zeigen:

Hochtemperatur-Materialien

PEEK, PEI (Ultem) und andere Hochleistungspolymere werden zugänglicher. Drucktemperaturen bis 450°C ermöglichen Bauteile für extreme Umgebungen (bis 200°C Einsatztemperatur).

Mehrmaterial-Druck

Drucker mit mehreren Extrudern ermöglichen Kombination verschiedener Materialien in einem Bauteil: Hart-weich-Verbindungen, mehrfarbige Objekte, lösliche Stützen automatisch integriert.

KI-gestützte Optimierung

Automatische Fehlerkennung während des Drucks, KI-optimierte Druckparameter für jedes Material, predictive Maintenance zur Vermeidung von Ausfällen.

Großformat-FDM

Industriedrucker mit Bauvolumen bis 1000×1000×1000 mm und mehr ermöglichen Möbel, Formteile, Automobilkomponenten und Architekturelemente in Originalgröße.

Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft

Die Umweltaspekte rücken stärker in den Fokus:

  • Recycling-Filamente: Herstellung aus Post-Consumer-Kunststoffen (rPET, rPP) mit nahezu identischen Eigenschaften zu Virgin-Material, Preisersparnis von 20-30%
  • Biobasierte Materialien: PLA aus Maisstärke, PHA aus Bakterien, Lignin-basierte Filamente – alle kompostierbar
  • Closed-Loop-Systeme: Aufbereitung von Fehldrucken und Stützmaterial zu neuem Filament direkt im Unternehmen
  • Energieeffizienz: Neue Druckergeneration mit bis zu 40% reduziertem Stromverbrauch durch optimierte Heizsysteme

Praktische Tipps für Ihr FDM-Projekt

Design-Richtlinien für optimale FDM-Ergebnisse

  • Wandstärken: Mindestens 1,5 mm für stabile Konstruktionen, optimal 2-3 mm. Dünnere Wände (ab 0,8 mm) nur für nicht-tragende Strukturen.
  • Rundungen bevorzugen: Abrundungen statt scharfer Kanten verbessern Festigkeit und reduzieren Spannungskonzentrationen. Radius mindestens 0,5 mm.
  • Selbsttragende Strukturen: Überhänge bis 45° drucken ohne Stütze. Bei 45-60° ist Stütze empfohlen, über 60° zwingend erforderlich.
  • Aussparungen und Löcher: Vertikale Löcher ab 2 mm Durchmesser problemlos. Horizontale Löcher unter 8 mm werden leicht oval – ggf. nachbohren.
  • Toleranzen einplanen: Für Passungen 0,3-0,5 mm Spiel einrechnen. Schraubgewinde mit 0,4 mm Übermaß konstruieren.
  • Verzug minimieren: Großflächige, ebene Unterseiten neigen zum Warping. Fügen Sie Eckverstärkungen oder kleine Füße hinzu.
  • Beschriftungen: Erhabene Schrift mindestens 0,6 mm hoch und 0,6 mm erhaben. Vertiefte Schrift mindestens 0,8 mm tief und 1 mm breit.

Checkliste vor der Auftragserteilung

☑ 3D-Modell überprüft: Wasserdicht, keine invertierten Normalen, richtige Einheiten
☑ Material definiert: Anforderungen an Festigkeit, Temperatur, Chemikalienbeständigkeit geklärt
☑ Maße kommuniziert: Kritische Maße und Toleranzen in technischer Zeichnung dokumentiert
☑ Oberflächenanforderungen: Rohdruck ausreichend oder Nachbearbeitung erforderlich?
☑ Stückzahl festgelegt: Einzelteil oder Serie? Liefertermine abgestimmt?
☑ Budget kalkuliert: Kostenschätzung eingeholt und genehmigt

Fazit: FDM 3D-Druck als Schlüsseltechnologie

FDM 3D-Druck hat sich als unverzichtbares Werkzeug in der modernen Produktentwicklung und Fertigung etabliert. Die Kombination aus niedrigen Kosten, schneller Verfügbarkeit, großer Materialvielfalt und zunehmender Qualität macht das Verfahren zur ersten Wahl für Prototypen, Funktionsmodelle und Kleinserien.

Die kontinuierliche Weiterentwicklung der Technologie – von neuen Hochleistungsmaterialien über größere Bauvolumen bis hin zu KI-gestützten Prozessen – erweitert die Einsatzmöglichkeiten stetig. Gleichzeitig wird FDM durch nachhaltigere Materialien und effizientere Prozesse umweltfreundlicher.

Für Unternehmen und Entwickler bedeutet dies: FDM 3D-Druck verkürzt Entwicklungszyklen, reduziert Kosten und ermöglicht Innovationen, die mit traditionellen Fertigungsmethoden nicht oder nur unwirtschaftlich realisierbar wären. Die Investition in FDM-Technologie oder die Zusammenarbeit mit professionellen Dienstleistern zahlt sich in nahezu allen Branchen aus.

Ihr nächster Schritt: Ob einfacher Prototyp oder komplexes Funktionsbauteil – FDM 3D-Druck bietet die richtige Lösung. Kontaktieren Sie uns für eine kostenlose Erstberatung und Machbarkeitsanalyse Ihres Projekts. Wir unterstützen Sie von der Design-Optimierung bis zum fertigen Bauteil.

Wie lange dauert ein FDM 3D-Druck im Durchschnitt?

Die Druckdauer hängt stark von Größe, Komplexität und gewählter Qualität ab. Kleine Prototypen (bis 50 mm Kantenlänge) benötigen 1-4 Stunden, mittlere Bauteile (100-150 mm) etwa 8-16 Stunden, und große Objekte (über 200 mm) können 24-48 Stunden oder länger dauern. Faktoren wie Infill-Dichte, Schichthöhe (0,1 mm = fein und langsam, 0,3 mm = grob und schnell) und Druckgeschwindigkeit beeinflussen die Zeit erheblich. Bei professionellen Dienstleistern kommt Setup- und Nachbearbeitungszeit hinzu, sodass die Gesamtlieferzeit typischerweise 2-5 Werktage beträgt.

Welches Material ist am besten für mechanisch belastbare Funktionsteile geeignet?

Für mechanisch belastbare Funktionsteile sind Nylon (PA), PETG oder ASA die beste Wahl. Nylon bietet die höchste Verschleißfestigkeit, Flexibilität und Schlagzähigkeit – ideal für Zahnräder, Lager und bewegliche Teile. PETG kombiniert gute Festigkeit mit einfacher Druckbarkeit und Chemikalienbeständigkeit. ASA punktet mit UV- und Witterungsbeständigkeit für Außenanwendungen. Für extreme Anforderungen kommen Hochleistungspolymere wie PC (Polycarbonat) mit außergewöhnlicher Festigkeit und Hitzebeständigkeit bis 140°C oder carbonfaserverstärkte Varianten (PA-CF, PLA-CF) zum Einsatz, die Steifigkeit bei reduziertem Gewicht bieten.

Was kostet ein typischer FDM 3D-Druck-Prototyp?

Die Kosten variieren je nach Größe, Material und Komplexität erheblich. Ein kleiner Prototyp (50×50×30 mm) in Standard-PLA kostet etwa 50-80 €, ein mittlerer Funktionsprototyp (150×100×80 mm) in technischem Material wie Nylon zwischen 250-400 €. Die Kostenstruktur setzt sich zusammen aus: Materialkosten (20-90 €/kg je nach Filament), Maschinenzeit (15-35 €/Stunde bei professionellen Dienstleistern), Setup und Arbeitszeit (15-45 € pauschal) sowie optionaler Nachbearbeitung (10-120 € je nach Aufwand). Bei Kleinserien ab 5 Stück sinken die Stückkosten deutlich, da Setup-Kosten anteilig geringer werden. Ein kostenloser Kostenvoranschlag gibt Ihnen vor Auftragsvergabe Planungssicherheit.

Wie präzise ist FDM 3D-Druck und welche Toleranzen sind realistisch?

Moderne FDM-Drucker erreichen eine Positioniergenauigkeit von ±0,1 mm in XY-Richtung und ±0,05 mm in Z-Richtung. Die praktische Maßhaltigkeit liegt jedoch bei ±0,2-0,5 mm aufgrund von Materialschrumpfung beim Abkühlen, thermischer Ausdehnung und schichtweisem Aufbau. Die Genauigkeit wird beeinflusst durch: Schichthöhe (feinere Schichten = höhere Genauigkeit), Drucktemperatur und -geschwindigkeit, Materialwahl (PLA präziser als ABS) sowie Bauteilgeometrie. Für hochpräzise Passungen oder Funktionsflächen ist mechanische Nachbearbeitung empfehlenswert. Vertikale Löcher sollten mit 0,2-0,3 mm Untermaß gedruckt und nachgebohrt werden. Bei kritischen Maßen sollten Sie diese vorab mit dem Dienstleister absprechen.

Kann man FDM-gedruckte Teile lackieren und nachbearbeiten?

Ja, FDM-Teile lassen sich hervorragend nachbearbeiten und veredeln. Mechanische Bearbeitung: Schleifen (von grob 80er bis fein 400er Körnung), Bohren, Fräsen und Gewindeschneiden ist möglich. Chemisches Glätten: ABS und ASA können mit Aceton-Dämpfen geglättet werden für glänzende, schichtfreie Oberflächen. Lackierung: Nach Grundierung mit Füllprimer haften Acryl- und 2K-Lacke ausgezeichnet. Weitere Veredelungen: Metallisierung durch Galvanisierung, Hydro-Dipping für Muster, Einfärben mit Stofffarben bei hellem Filament, oder Beschichtung mit Epoxidharz für wasserdichte, glatte Oberflächen. PLA benötigt Haftgrund, PETG lässt sich direkt lackieren. Professionelle Dienstleister bieten Nachbearbeitung oft als Komplettservice an.